Bereits im Dezember 2012 haben Daniel Bahr, Bundesminister für Gesundheit und Rüdiger Barth, Leiter vom Kinder- und Jugendhospiz Balthasar, sich kennen gelernt. Der Bundesminister war ebenfalls Gast bei der Verleihung des Springers Charity Awards und hielt die Laudatio für den Preisträger 2012 – das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar. Bahr löste heute sein Versprechen ein, die Olper Einrichtung zu besuchen, um sich selbst vor Ort ein Bild von der Arbeit des Kinderhospizes zu machen. Gemeinsam mit seiner persönlichen Referentin traf er am Mittag in Olpe ein. Nach einem Rundgang durch das Haus zeigte er sich sichtlich beeindruckt: „ Balthasar zeigt, was durch Einsatz und Engagement möglich ist – den letzten Weg in Liebe und Fürsorge zu begleiten, erst recht bei Kindern, wo man verzweifeln kann, weil sie ihr Leben doch noch vor sich haben, ist diese Arbeit so unglaublich wertvoll.“ Aber natürlich war der Besuch des Bundesministers auch Gelegenheit, um die Finanzierung von Kinderhospizen in Deutschland anzusprechen. Es gibt zwar eine Bundesrahmenvereinbarung zur Finanzierung von Hospizarbeit, darin auch enthalten die Besonderheiten zur Finanzierung von Kinderhospizen. Die Umsetzung dieser Rahmenbedingungen ist allerdings Ländersache. Deshalb führen alle Einrichtungen Verhandlungen mit den Kostenträgern, so genannte Vergütungsverhandlungen. Momentan erhalten Kinderhospize den gleichen Vergütungssatz wie Hospize für Erwachsene. Dieser Satz reicht für die Betreuung von Kindern bei weitem nicht aus. Aktuell erhalten Kinderhospize pro Kind ca. 250,- Euro pro Tag. Der Tagesbedarf liegt aber bei rund 450,- Euro pro Kind, Begleitung und Betreuung der Eltern und Geschwisterkinder wird weiterhin ein spendenfinanzierter Bereich bleiben. „Es wäre für uns ein großer Schritt, wenn wir die anfallenden Kosten für die erkrankten Kinder pro Tag besser vergütet bekommen“, so Rüdiger Barth. Bahr kam während des gemeinsamen Mittagessens mit den Familien ins Gespräch und erfuhr einiges über die Schwierigkeiten und Probleme mit einem schwerkranken Kind. Bahr sieht die Notwendigkeit: „Die intensive Betreuung und Begleitung, die Kinderhospizarbeit ausmacht, verursacht hohe Kosten“. Der Bundesminister für Gesundheit fährt mit der selbstgestellten „Hausaufgabe“, die Umsetzung des Gesetzes zu überprüfen, zurück nach Berlin.