Claudia Gräf ist Sprecherin, Moderatorin und Sängerin aus Dresden. Gestern trat sie die weite Reise von Dresden nach Olpe an, um den Familien bei uns eine Freude zu machen. Im Gepäck hatte sie Roberto Piumini`s Geschichte "Madurer" sowie ihre Gitarre. Ausdrucksstark erzählte sie die Geschichte des todkranken Sohnes eines reichen Herrschers, der den Palast nicht mehr verlassen darf, weil er Licht und Luft nicht gut verträgt.
Der Herrscher liebt seinen Sohn über alles und schenkt ihm zum 11.Geburtstag ein ganz besonderes Geschenk. Der Maler Sakumat wird in den Palast eingeladen, um die Gemächer des Jungen auszumalen und ihm so die Welt von draußen nach drinnen zu holen. Es entwickelt sich eine wunderbare Freundschaft, sowohl zwischen dem Jungen Madurer und dem Maler Sakumat, als auch zwischen den beiden Männern.
Sakumat malt einen Raum aus mit einer Berglandschaft, ein Raum wird rundherum zum Meer, mit Wellen, Schiff und Seeräubern und der dritte Raum verwandelt sich in eine Wiese, in der alles erblüht - und dann auch vergeht. Der Junge stirbt am Ende der Geschichte, jedoch in großer Ruhe, friedlich und ohne Angst, da er vom Maler Sakumat über Wochen in die Geschichten der Bilder eingesponnen wurde. Er geht in der beruhigenden Gewissheit, dass er ein Teil vom Ganzen ist.
Das einstündige Programm begleitete Claudia Gräf mit ihrer Gitarre und Texten, die sie passend zu der bewegenden Geschichte selbst geschrieben hat.
Eltern und Kinder lauschten gebannt. Mit ihrer mitreißenden Erzählweise und der tollen Gesangsstimme schaffte Claudia Gräf das Gefühl, man selbst sei mittendrin in den Erlebnissen des Jungen Madurer.
„Ich bin zutiefst berührt, im positiven Sinne berührt“, sagte eine Mutter am Ende des Nachmittags. Ein Empfinden, das alle anderen Zuhörer teilten.
Aber auch Claudia Gräf war berührt, nicht von Piumini`s Geschichte des kranken Jungen, sondern von den tatsächlichen Eindrücken, die sie im Kontakt zu den Familien und bei ihrem Rundgang durch das Hospiz gewinnen konnte. „Sie leisten eine tolle und wichtige Arbeit hier“, unterstrich sie und bot an, jederzeit wieder ins Balthasar zu kommen, um den Familien einen schönen Nachmittag zu bereiten. Ein Angebot, dass wir gerne annehmen.